Hamburger
Stadtmodell 1644
Dieses Modell
wurde von Edmund KÖSTER 1936 im Auftrag des Museums für
Hamburgische Geschichte hergestellt und ist dort heute noch ausgestellt.
Vorlage für
dieses eindrucksvolle Modell war der Stadtplan von Arnold Pitersen,
der wohl genauesten Darstellungen aus jener Zeit.
Zusätzlich
wurden Beschreibungen und Illustrationen der Häuser, Kirchen
und Befestigungsanlagen mühsam in Archiven, Büchern und
anderen historischen Unterlagen zusammengesucht, gesichtet und dann
umgesetzt. Über die Natur, Gärten und Bäume in der
Stadt waren nur äußerst spärliche Informationen
vorhanden.
Das Modell erhielt
kleine Lämpchen, die verschiedene Höhepunkte der Stadt
kennzeichneten und die durch das Publikum auf einer Schautafel eingeschaltet
werden konnten. Diese Lämpchen wurden bei einer Überarbeitung
und Restaurierung entfernt. Ebenso wurde die Tafel, die auf den
Erschaffener dieses einmaligen Modells, Edmund KÖSTER, hinwies
nicht mehr am Modell angebracht.
Pitersen wählte
die Blickrichtung nach Südwesten, um die Neustadt herauszustellen.
Von 1616 bis 1625 erhielt Hamburg einen neuen Festungsring. Die
neue Festungsanlage lockerte den Gürtel um die Stadt, ihr Gebiet
verdoppelte sich und umfasste die heutigen Stadtteile Altstadt und
Neustadt. In der noch locker bebauten Neustadt sind Gärten
und Bäume zu erkennen. Zu diesem Zeitpunkt wird der eigentliche
Alsterhafen im Nikolaifleet vornehmlich von kleineren Schiffen genutzt.
Doch sind bereits an der Aussenreede grössere Schiffe vor Anker
gegangen.
In einem Buch
mit dem Titel "Hamburg wie es einmal war" wird Hamburg
zu jener Zeit und die Entstehung des Pitersen'schen Planes detailliert
beschrieben. Ebenso ist der Stadtplan von Arnold Pitersen enthalten
(einen Ausschnitt daraus gibt das Bild 2 wieder). Sie finden die
Details zu diesem Buch in unserer Rubrik Informationen/Literatur.
Auszug aus dem
Buch: Für ein bemerkensertes Ereignis hat der hamburgische
Gelehrte Dr. Sperling im 17.Jahrhundert den Druck der Karte von
Arnold Pitersen gehalten. Er schrieb darüber: "Anno 1644
hat Arnold Pitersen, ein Papierhändler bei der Börse,
die Stadt Hamburg mit ihren Wällen und Straßen in Kupfer
und zierlichen Abriß bringen lassen, so groß als weder
vor- oder nachher die Stadt jemals in Kupfer gelegt worden ist.
Solche Tafel hat er den damaligen Herren Bürgermeistern, Syndicis
und Ratsherren dedizieret und ist ihm die Platte auf 600 Mark zu
stehen gekommen."
Arnold Pitersen
betrachtete die Stadt aus nordöstlicher Richtung. In diesem
Zusammenhang wird die ausserordentliche Umsetzung des Planes durch
Edmund KÖSTER auch in dem Buch gewürdigt:
"Wer zweifelt, muß einmal im Museum für Hamburgische
Geschichte an dem Modell von Hamburg im 17. Jahrhundert selbst nachprüfen.
Bei diesem Modell hat neben anderen auch der Plan von Arnoldus Pitersen
als Vorlage gedient."
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